„Wollen Landwirtschaft attraktiver für heimische Arbeitskräfte machen“
„Unser Ziel ist es, dass landwirtschaftliche Betriebe mit der Produktion hochwertiger, regionaler Lebensmittel auch möglichst viele nachhaltige und ganzjährige Jobs in ihren Regionen schaffen“, erklärte der Vorsitzende des Österreichischen Landarbeiterkammertages (ÖLAKT) NÖ LAK-Präsident Andreas Freistetter. Beraten wurde im Rahmen der Bundes-Vollversammlung der Landarbeiterkammern über gesetzliche Änderungen, die es erlauben, dass ein Pool von Arbeitskräften ganzjährig je nach Saison in verschiedenen Betrieben und Branchen (z.B. im Frühjahr und Sommer bei der Spargel- und Gemüseernte, im Herbst & Winter im Weinbau und Forst) eingesetzt werden kann. „Wenn die Möglichkeiten für ganzjährige Beschäftigungsmöglichkeiten gleich im Zuge der aktuellen Schaffung einer Bundes-Landarbeitsordnung ausgebaut werden, würde es die Branche attraktiver für heimische Arbeitskräfte machen“, versicherte Freistetter.
Köstinger: Regionale Qualitätsproduktion schafft neue Arbeitsplätze
Ihre Teilnahme an der Vollversammlung kurzfristig absagen musste Bundesministerin Elisabeth Köstinger, die den ÖLAKT-Delegierten jedoch per Videobotschaft Unterstützung für ihre Konzepte zusicherte: „Wer regionale Lebensmittel kauft, stärkt unsere heimischen Betriebe und schützt die Umwelt durch kurze Transportwege. Wenn um 1 Prozent mehr heimische Lebensmittel gekauft werden, dann schafft das 3.100 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von 140 Mio. Euro“, sprach Köstinger eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes an. „Umso besser, wenn die Jobs in den Produktionsbetrieben zukünftig vermehrt mit heimischen Arbeitskräften abgedeckt werden könnten“, so Köstinger.
LR Fellner: „LAK-Mitglieder leisten wichtigen Beitrag für Lebensmittelversorgung“
„Viele Mitglieder der Landarbeiterkammern leisten in den Betrieben einen wichtigen Beitrag, uns alle mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen. Gerade die aktuelle Coronakrise hat uns dies vor Augen geführt. Jede Initiative, die mithilft, bestehende Arbeitsplätze langfristig zu sichern und neue Jobs zu schaffen, stärkt die Regionen und den ländlichen Raum“, betonte Kärntens Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner, der in Vertretung von Landeshauptmann Peter Kaiser die Vollversammlung besuchte.
LR Gruber: „Großer Respekt für gesellschaftliche Leistungen der Landarbeiter“
Der in Kärnten für die Landarbeiterkammer zuständige Landesrat Martin Gruber sicherte den ÖLAKT-Delegierten Unterstützung für ihre Konzepte zu. „Durch regionale Qualitätsproduktion sichern wir auch Jobs in den ländlichen Regionen. Wir müssen das heimische Arbeitskräftepotenzial aber in Zukunft noch stärker in den Produktionsbetrieben nutzen.“ Er betonte in seinen Grußworten, die gesellschaftlichen Leistungen der Landarbeiter, die unter großem körperlichen Einsatz und teilweise unter sehr schwierigen Bedingungen ihrer Arbeit nachgehen. „Davor habe ich größten Respekt“, so Gruber. Die Landarbeiterkammer sei ein wichtiger Partner für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe.
Eduard Zentner zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt
Getroffen wurde im Rahmen der Vollversammlung auch eine wichtige Personalentscheidung. Nach dem völlig unerwarteten Tod des oberösterreichischen LAK-Präsidenten und stellvertretenden ÖLAKT-Vorsitzenden Eugen Preg im April wurde der steiermärkische LAK-Präsident Eduard Zentner aus Irdning-Donnersbachtal von den Delegierten der Vollversammlung einstimmig zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Zentner, der als Abteilungsleiter an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein beschäftigt ist, steht seit 2016 an der Spitze der LAK Steiermark. „Ich danke für euer einstimmiges Votum. Im Sinne von Eugen Preg werden wir uns österreichweit noch weiter vernetzen und alle Kräfte zum Wohle unserer Mitglieder und der Land- und Forstwirtschaft bündeln. Eines unserer wichtigsten Anliegen bleibt die Weiterentwicklung der land- und forstwirtschaftlichen Lehrberufe und Ausbildungen. Wir beginnen dabei mit der bundesweiten Vereinheitlichung der Ausbildung zum Berufsjäger“, so Zentner.
LAK Kärnten als exzellenter Gastgeber
Ausgerichtet wurde die Bundes-Vollversammlung von der Landarbeiterkammer Kärnten unter der Führung von Präsident Harald Sucher und Kammeramtsdirektor Rudolf Dörflinger. Als Rahmenprogramm wurde für die 42 Delegierten aus ganz Österreich ein Betriebsbesuch am Brunnerhof der Familie Stromberger, wo im Beisein des Kärntner Landwirtschaftskammer-Präsidenten ÖR Ing. Johann Mößler und des Nationalrats Ing. Hans Weber über die Chancen der Direktvermarktung am Beispiel der Kärntner Bioweidegans diskutiert wurde, sowie eine Kulturveranstaltung in der Stiftskirche St. Georgen organisiert.